Design

Aus Begriffe-Kunstpädagogik
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Das Wort Design stammt von dem lateinischen Begriff “designare”ab, welcher so viel wie “bezeichnen” bedeutet (Quelle). Ursprünglich war das französische „dessiner“ – zeichnen/malen- ins Deutsche übergegangen und bezog sich nur auf Textilmuster. Der Begriff wurde jedoch durch das englische „design“ _-Entwurf/Konstruktion- ersetzt und dehnte sich im Laufe der Zeit aus. Heute umfasste er neben Mode auch Möbel-, Einrichtungs- und Gestaltungsentwürfe jeder Form (Horn et al., 1982). Zusammengefasst wird unter Design die formgerechte und funktionale Gestaltung von Gebrauchsgegenständen verstanden (Duden, 2018). Im Gegensatz zum Kunstwerk steht bei einem Designobjekt die Verbindung aus Funktionalität und ästhetischer Wirkung im Vordergrund. Design bezieht sich somit zum einen auf die Ästhetik der Dinge, wie beispielsweise ihre Form, Farbe, das Material usw., zum anderen zeichnet sich ein designtes Objekt durch seine Funktionalität aus (Steinbrenner, 2010). Deshalb stellt Design eine Schnittstelle zwischen den Anforderungen eines Anbieters (z.B. Dienstleistungen oder Produkte) und den Wünschen des Kunden her. Design bewegt sich in den Bereichen zwischen angewandter Kunst, Ingenieurwissenschaften, Ergonomie und Marketing (Simon, 2014). Bei dem Entwerfen der genannten Objekte müssen Designer, unter der Berücksichtigung der technischen Produktionsverfahren und ihren Möglichkeiten, Produkte hervorbringen, die den differenzierten Ansprüchen der Kunden genügen. Das Objekt muss in seiner vollendeten Form tadellos funktionieren, ästhetischen Ansprüchen genügen, dem Geist der Zeit entsprechen und gut verkäuflich sein (Winter, 1972). Heutzutage haben die verschiedensten Objekte unserer Alltagswelt ein bestimmtes Design. Neben der Gestaltung von Verpackungen, Werbung u.Ä. im Bereich des Produktdesigns/Grafikdesigns finden sich Design-Prozesse in industriellen Vorgängen wie bei der Herstellung von Kleidung oder von Maschinen oder in der Konstruktion von Möbeln und architektonischen Bauwerken (Albrecht, 2005). Darüber hinaus kann Design auch kulturelle Werte darstellen. Das Designobjekt hat eine Bedeutung für den Käufer, repräsentiert einen Lebensstil und/oder hat eine symbolische Botschaft (Kammerlohr et al., 2008).

Im Kunstunterricht Üblicherweise wird im Kunstunterricht die Herstellung eines Gegenstandes mit den Arbeitsschritten eines Designers nachempfunden. Unterrichtsziel ist es die Schüler für designrelevante Aspekte von Objekten zu sensibilisieren, zu Kritikfähigkeit zu erziehen, Interesse an der Gestaltung von Gegenständen zu wecken und die Arbeitsschritte eines Designprozess zu verstehen und anzuwenden zu können (Horn et al. 1982). Außerdem dient der Designprozess den Lernenden dazu, Handlungskompetenzen, wie gestalterische und handwerkliche Fertigkeiten und Wissen, zu erwerben. Das Lernpotenzial besteht darin, dass Design im Unterricht allen drei Kompetenzbereichen dient (Bürgisser, o. J.). Als zu gestaltende Objekte bieten sich Gegenstände aus der Alltagswelt der Schüler an. Lehrkräfte sollten bei der Aufgabenstellungdarauf achten, dass sie zum einen eine klare Vorgabe formulieren und zum anderen den Lernenden genug Freiraum für ihre eigene Fantasie bieten (Godau, 2004)Der Designprozess setzt sich üblicherweise aus verschiedenen Phasen zusa ammen. Vor dem Beginn der Arbeit steht immer das Erkennen eines Problems oder einer Marktlücke (Problemstellung). Dann beginnen die Recherche sowie das Sammeln und Strukturieren von Informationen und Ideen. Fragen, die die Lernenden sich stellen müssen sind:

• Gibt es eine Konsumentengruppe für dieses Produkt?

• Zu welchem Zweck soll das Produkt dienen?

• Wird das Produkt die funktionalen Ansprüche erfüllen?

• Werden die ästhetischen Ansprüche erfüllt?

• Mit welchen Materialien kann das Produkt hergestellt werden?

Es folgt das Experimentieren und Entwickeln von Entwürfen bzw. das Anfertigen und Optimieren von Modellen. Die Entwürfe müssen anschließend auf ihre Tauglichkeit und ästhetische Wirkung bewertet werden, so dass am Ende dieser Phase die Festlegung auf einen Entwurf steht. Darauf folgt das Planen und Herstellen des Objekts, wobei die Erfahrungen reflektiert und die weiteren Arbeitsschritte unter Berücksichtigung von Materialeigenschaften, technischen und handwerklichen Fähigkeiten geplant und realisiert werden. Am Schluss des Designprozesses steht die Präsentation des Produkts und Dokumentation sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem individuellen Lösungsweg und dem Endprodukt. Eventuell kann auch eine Weiterentwicklung von Ideen erfolgen. Abgesehen von der Durchführung eines eigenen Designprozesses können mit den Lernenden besonders beliebte oder bekannte Objekte, aus dem Bereich des Produktdesigns, analysiert werden, um diese damit ein Stück weit zu entmystifizieren, indem der Einfluss der Gestaltung auf den Konsumenten und umgekehrt aufgedeckt wird. Grafiken o. Ä. können auch nach einem formanalytischen Ansatz analysiert werden. Das Designobjekt wird dabei systematisch auf Form, Farbe, Oberfläche und Material hin untersucht und interpretiert (Kirchner & Kirschenmann, 2015). Unter dem Aspekt der Verbraucherbildung bietet sich hier die Thematisierung von Werbung und unterbewusster Manipulation des Konsumenten an und schärft bei den Schülern die Kritikfähigkeit und das Problembewusstsein.

Literatur:

Horn, Peter; Mosenthin, Gertrud; Royl, Wolfgang; Sünnemann, Christa (1982): Kleiden und Wohnen-Gestaltung der engeren Umwelt-Produktgestaltung und Design, Burgbücherei Schneider GmbH, Esslingen, S.5-22.

Kammerlohr, Otto; Etschmann, Walter; Hahne, Robert (2008): Kammerlohr - Themen der Kunst: Design, Oldenburg.

Kirchner, Constanze; Kirschenmann, Johannes (2015): Kunst unterrichten. Didaktische Grundlagen und schülerorientierte Vermittlung, Seelze.

Steinbrenner, Jakob (2010): Kunst und Philosophie - Ästhetische Werte und Design, München.

Winter, Friedrich Gottlieb (1972): Planung oder Design? Über die Chancen der Phantasie in einer sich wandelnden Gesellschaft. Ravensburg, S.15.

Internetquellen:

Albrecht, Katrin, Was ist Design?, 2005, http://www.bjoernachimschmidt.de/_archiv/designcenter-muenchen/wissen/was-ist-design/was-ist-design.html, Stand: 09.09.2017

Bürgisser, Claudia: Gestaltungs- bzw. Designprozess (Lehrplan 21, Gestalten S.8-10), o.J., https://www.hhg-blog.ch/app/download/13174201033/Designprozess_TTG.pdf?t= 1524717375, Stand: 23.07.2019

Duden: https://www.duden.de/rechtschreibung/Design, Stand: 18.07.2018

Godau, Marion: Produktdesign. Eine Einführung mit Beispielen aus der Praxis, Basel 2004, http://www.designwissen.net/seiten/design-im-unterricht, Stand: 08.08.2017

Simon, Philip: Was ist Design?, 2014, https://www.studio-philip-simon.de/was-ist-design/, Stand: 15.06.2019