Grafik

Aus Begriffe-Kunstpädagogik
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Die Grafik ist neben der Malerei und der Bildhauerei ein Teilgebiet der bildenden Kunst. Hierbei beruhen die Erzeugnisse vorrangig auf Linien, d. h. Grafik umfasst grundsätzlich alle verschiedenen Techniken der Zeichnung, sowie drucktechnische Vervielfältigungen (Lucie- Smith, 1990).

Die Zeichnung kennzeichnet sich durch die Erzeugung von Strukturen und die Abgrenzung von Flächen mit Hilfe der gestalterischen Grundelemente Punkt und Linie aus. Durch bewegte Werkzeuge werden hierbei lineare Spuren auf einem Untergrund erzeugt (Eid, Langer, Ruprecht, 2002). Am häufigsten wird dabei mit Bleistift, Kreide, Kohle, Rötel, Tusche, Bister oder Sepia auf Papier oder Pappe gearbeitet. Anders als bei der vorwiegend flächigen Arbeit in der Malerei, die häufig viele Farben einsetzt, wird in der Zeichnung vorwiegend monochrom gearbeitet, d. h., dass zum Farbton des Papiers lediglich eine weitere Farbe (meist Schwarz, Braun oder Grau) hinzukommt (Altmann, 2004). Zeichnungen können „als eigenständige Schöpfungen mit hohem künstlerischen Anspruch konzipiert sein“ (Altmann, 2004, S. 634). Jedoch dienen sie nicht nur dem unmittelbaren Ausdruck der Wahrnehmung der Wirklichkeit oder der ästhetischen Erkenntnis, sondern auch der Ideenfindung und ihrer Weiterentwicklung. Zeichnungen können skizzenhaft und spontan oder aber genau konstruiert und geplant sein, wie beispielsweise eine Architekturzeichnung als technische Zeichnung. Oft sind Zeichnungen wie im letzteren Beispiel auch zweckgebunden. Im Kunstunterricht stehen die Förderungen der handwerklichen Fertigkeit, der individuellen Darstellung, der Kreativität sowie der Erkenntnisse von der Wirklichkeit im Mittelpunkt (Kirchner& Kirschenmann, 2015).

Die Druckgrafik entsteht durch das Abdrucken einer Vorlage, die sich auf einer Druckplatte, welche auch Druckstock genannt wird, befindet. Dieser Druckstock besteht vorwiegend aus Holz, Linoleum, Kupfer oder Stein und wird je nach Druckverfahren unterschiedlich bearbeitet, z. B. durch Schneiden, Stechen oder Ätzen. Durch das Erstellen einzelner Abzüge dienen die Druckverfahren dazu, Schriften oder Bilder zu vervielfältigen. Man unterscheidet bei den Druckverfahren Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck und seit dem 20. Jahrhundert Siebdruck und Offsetdruck (Altmann, 2004). Beim Hochdruck (z. B. Holzschnitt) drucken die erhabenen Stellen des Druckstocks, wohingegen im Tiefdruck (z. B. Radierung) die in den Druckstock eingefügten Vertiefungen drucken. Flachdruck (z. B. Lithografie) ist eine Drucktechnik, bei der auf der Druckplatte weder Erhöhungen, noch Vertiefungen auszumachen sind (Altmann, 2004). Die Ziele des Druckens im Kunstunterricht sind zum Einen der Erwerb handwerklicher Fertigkeiten und die Erweiterung des Repertoires um eine neue Gestaltungsmöglichkeit und zum Anderen die Vermittlung einer neuen Sichtweise für Kunst und Wirklichkeit (Kirchner & Kirschenmann, 2015).

Literatur:
Altmann, L. (2004). Knauers Lexikon Malerei und Grafik. München: Knaur.
Eid, K., Langer, M., Ruprecht, H. (2002). Grundlagen des Kunstunterricht. Paderborn: UTB.
Kirchner, C., Kirschenmann, J. (2015). Kunst unterrichten: Didaktische Grundlagen und schülerorientierte Vermittlung. Seelze: Kallmeyer.
Lucie- Smith, E. (1990). DuMont's Lexikon der Bildenden Kunst. Köln: DuMont.

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