Matrosen, wenn sie sterben. Ein Briefroman von 1945

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Matrosen wenn sie sterben. Ein Briefroman um 1945.[Bearbeiten]

Der 1990 veröffentlichte Briefroman „Matrosen wenn sie sterben. Ein Briefroman um 1945.“, verfasst von Hubert Held, beschreibt einen einseitigen Briefwechsel von Peter mit seinem Heimat- und Jugendfreund Hans. Peter ist Matrose in der Marine der Wehrmacht und schildert durch seine Briefe Situationen, die er erlebt hat, sowohl beschreibend als auch emotional.

Inhalt und Figurenkonstellationen[Bearbeiten]

Peter ist ein junger Matrose, der noch in der Offizierslaufbahn ausgebildet wird und auf dem Versorgungsschiff „ Schlesien“ stationiert ist. Er und seine Kameraden brennen darauf, selbst in den Krieg ziehen zu können. Unter den Kameraden hat er zwei gute Freunde Klaus und Hayno. Nach langer Wartezeit auf Befehle wird die Nachricht bekannt, dass die komplette Besatzung versetzt wird. Zwei Tage vor der Versetzung fahren Peter und Klaus für einen Tag nach Danzig und treffen dort Angelika, die Schwester Haynos. Nach einem aufregenden Tag mit vielen Eindrücken beschreibt Peter in seinen Briefen, wie sehr er Haynos Schwester vermisst und, dass er sich in sie verliebt habe.

Peter und seine Kameraden werden auf ein Munitionsschiff, welches vor Danzig liegt und Zerstörer Tag für Tag mit Granaten und Munition versorgt, versetzt. Dort erleben sie während des immer grausamer werdenden Krieges einige unvergessliche und schreckliche Nächte. Verstärkt wird das Schiff von russischen Fliegern angegriffen und beschädigt. Ebenfalls sieht Peter von der See aus wie die Stadt Danzig durch Bomben und Granaten beinahe völlig zerstört wird. Besonders nachts lodern die Flammen so hoch, dass er sie kaum vom Schiff aus übersehen kann. Er macht sich riesige Sorgen um Angelika und die Ungewissheit, ob sie noch lebt oder schon das Zeitliche gesegnet hat, bringt ihn teilweise um den Verstand. Die Euphorie, den Krieg noch zu gewinnen, verschwindet bei der Besatzung des Schiffes sehr schnell. In weiteren Nächten, welche durch Fliegerangriffe gekennzeichnet sind, verliert Peter weitere Kameraden und auch seine beiden besten Freunde Klaus und Hermann. In seinen Briefen, die mittlerweile nur noch von Trauer und Sorge um Angelika geprägt sind, erzählt er Hans, dass er so gerne seine Heimat und seine Familie noch einmal sehen würde. Nach einem erneuten und verheerenden Angriff der russischen Armee ist das Munitionsschiff so beschädigt, dass es den Befehl erhält, Kurs auf das deutsche Festland zu nehmen, um einige deutsche Flüchtlinge in Sicherheit zu bringen. Bei diesem Versuch gerät die gesamte Besatzung in Kriegsgefangenschaft der Russen.

Peter schreibt wenig in der Kriegsgefangenschaft, lediglich, dass er immer noch Hoffnung hat, in die Heimat zu kommen und seine Liebe wiederzusehen. Nach zwei Jahren Gefangenschaft darf Peter wieder in seine Heimat zurückkehren. Dort angekommen, erhält er durch das Rote Kreuz Informationen über Angelika, die im Bereich Baden, in Rheinheim, als Krankenschwester zum Einsatz gekommen war. Daraufhin entschließt sich Peter auch dorthin zu ziehen und sucht sich Arbeit in einer Apotheke. Am selben Tag kommt – wie durch ein Wunder – Angelika in die Apotheke und die beiden fallen sich weinend in die Arme. Eine Woche leben die beiden ein glückliches und frischverliebtes Leben, bis Angelika erkrankt.

Angelika kämpft sechs Monate mit der Krankheit, stirbt doch letztendlich im Krankenhaus, während Peter danebensitzend ihre Hand hält. Der Roman endet mit einem letzten Brief, den Peter nach der Beisetzung seiner Angelika verfasst.

Form des Romans[Bearbeiten]

Der Roman besteht aus 163 Briefen, die aber lediglich nur von einem Briefpartner verfasst werden. Dass aber ein Briefwechsel vorliegt, wird durch Zeilen wie „ Wie ich in deinem Brief lesen konnte“ deutlich.

Interpretationsansätze[Bearbeiten]

Hubert Held hat diese Briefe als Roman veröffentlicht, nachdem er durch Zufall in Besitz dieser Briefe gekommen ist. Er veröffentlichte diese, da er die Nachwelt über den Inhalt der Briefe informieren wollte. Vielleicht spiegelt Held sich selbst in den Briefen wieder und wollte so der Nachwelt bewusst machen, wie sich ein Soldat im Krieg wirklich gefühlt hat. Die Briefe warnen vor einem neuen diktatorischen Herrschaftssystem, zeigen aber auch das Leiden und das Glück zweier Menschen, die trotz der Wirren der Kriegszeit und der Nachkriegszeit zueinander und zu sich selbst gefunden haben.

Didaktischer Ansatz[Bearbeiten]

Helds Briefroman ist eher von niedriger Qualität. Der Roman an sich entspricht den typischen Merkmalen eines Briefromans. Hubert Held ist an sich ein unbekannter Heimatautor, dadurch lassen sich auch die Form- und Rechtschreibfehler, die im Roman zu finden sind, erklären. Der Roman spricht hauptsächlich geschichtlich interessierte Leser an. So ist einzig der historische Kontext eine Möglichkeit, diesen Roman im Deutschunterricht einzubringen. Im Bereich Literatur in der NS-Zeit . Eher könnte man den Roman kooperativ zwischen Deutsch- und Geschichtsunterricht einsetzen. Durch den Roman kann man sehr gut erkennen, dass der Autor diesen nur verfasst hat, weil er in Besitz der Briefe gekommen war und so die Eindrücke, die ein Soldat im zweiten Weltkrieg wirklich hatte, preisgeben wollte. Alles in Allem würde ich diesen Briefroman jedoch nicht im Deutschunterricht einsetzten, es sei denn zum Fehlerlesen.

Ausgabe[Bearbeiten]

Held Hubert : „ Matrosen wenn sie sterben. Ein Briefroman um 1945.“ Waldkircherverlag , Waldkirchen 1990.




Marc Sarrazin, Universität Paderborn